Diesmal kann ich von einem herbstlichen Wochenendausflug nach Mähren berichten. Erna und Herbert im Waldviertel abgeholt und weiter ging es auf der alten historische Straße über Raabs an der Thaya – von deren Burg stammt der tschechische Namen für Österreich: Rakousko – ins westmährische Hochland („Vysocina“). Unser erster Halt war das barocke Prämonstratenserkloster Nová Říše („Neureisch“). Meinem Namenspatron durch Taufe verbunden, habe ich mir vorgenommen,…
Zisternen, Archäologisches Museum und Schluss
Zum Abschluss noch ein paar Bilder von den zwei byzantinischen Zisternen, die wir uns in Istanbul angeschaut haben. Zisternen waren im Wasserarmen Konstantinopel als Speicher überaus wichtig. Zu nennen ist zunächst die Theodosius-Zisterne in der Nähe der Konstantinsäule. Der Name stammt von Kaiser Theodosius II (regierte 408 bis 450), der, ohne dass es dafür allerdings eine sichere historische Quelle gibt, als Erbauer angenommen wird. Als Eingang…
Hagia Sophia
Nun also zum bedeutendsten Zeugnis der byzantinischen Geschichte: Der Kirche zur heiligen Weisheit oder wie die Byzantiner sie auf Griechisch nannten, der Hagia Sophia. Über 1000 Jahre war sie die größte Kirche der Christenheit, bis sie nach dem Fall Konstantinopels in eine Moschee umgewidmet wurde. Dass ich die Hagia Sophia nicht längst besichtigt habe, als sie noch ein Museum war, gehört wahrscheinlich zu einem der…
Weltliches Byzanz
Heute schreibe ich ein wenig über das weltliche byzantinische Erbe in Istanbul, damit nicht immer nur von Kirchen die Rede ist. Daher möchte ich zunächst über den Blachernen-Palast berichten. Das war der kaiserliche byzantinische Palast in der spätbyzantinischen Zeit, nachdem der Hof aus dem verfallenden alten Kaiserpalast im Südosten der Stadt an die nordwestliche Theodosianische Stadtmauer verlegt wurde. Der Palast ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwer…
Lips-Kloster, Pantokratorkloster und ein Hamam
Tamara meint zwar mit den byzantinischen Kirchen sei es jetzt dann genug, aber von ein paar besonders wichtigen und schönen möchte ich noch kurz berichten. Wie dem früheren Lips-Kloster, das wir heute besichtigten. Kaiserin Theodora, die Frau von Kaiser Michael VIII (regierte 1259 bis 1282), ließ eine dort bereits bestehende Kirche aus mittelbyzantinischer Zeit am Ende des 13. Jahrhunderts renovieren und umgestalten und stiftete zu…
Chora-Kirche
Die wichtigste bzyantinische Sehenswürdigkeit neben der Hagia Sophia ist die Chora-Kirche im Westen der Stadt. Nach der osmanische Eroberung der Stadt 1453 in eine Moschee umgewandelt, war sie seit 1948 ein Museun. Der türkische Präsident Erdogan ließ sie aus politischen Gründen 2024 wieder in eine Moschee rückwidmen. Chora (Χώρᾳ) heißt im griechischen „Land“ oder „Umland“ und zeigt, dass die Kirche ursprünglich in einer sehr ländlichen…
Kirche der Hll. Sergius und Bacchus
Nach einer längeren Pause gibt es diese Woche wieder ein paar Blogbeiträge einer Reise von Tamara und Norbert – und zwar aus Istanbul, dem alten Konstantinopel. Nach einem gemeinsam belegten Unikurs im letzten Semester am Institut für Neogräzistik und Byzantinistik („Einführung in die Alltagsgeschichte des Byzantinischen Reiches”), wollten wir uns ansehen, was vom Byzantinischen Reich und seiner alten Hauptstadt noch übrig ist. Momentan ist nach…
Anton von Werner: Kronprinz Friedrich Wilhelm an der Leiche des Generals Abel Douay
Dieses Bild des preußischen Hofmalers Anton von Werner zeigt eine Szene aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871. Der genaue Tag und Ort der Szene ist dokumentiert. Es ist der 4. August 1870. Kronprinz Friedrich Wilhelm steht mit der preußischen Generalität im Gehöft Schafbusch nahe der elsässischen Festungs- und Grenzstadt Weißenburg vor der Leiche des gefallenen französischen Generals Abel Douay. Die Schlacht bei Weißenburg, dem heutigen Wissembourg, fand…
Philip Alexius de Làszló: Kardinal Mariano Rampolla del Tindaro
Der Mann, der uns hier mit stechendem Blick ansieht, ist ein Kirchenfürst. Doch war er kein echter Fürst, kein Fürsterzbischof. Mariano Kardinal Rampolla del Tindaro war mehr als das. Im heiligen Jahr 1900, als der ungarisch-britische Porträtmaler Philip Alexius de Làszló den 57 jährigen Rampolla in Rom malte, war dieser Kardinalstaatssekretär und rechte Hand des Papstes. Der hieß damals Leo XIII und war mit über…
Oskar Kokoschka: Ludwig Ritter von Janikowski
Der Mann, der uns auf diesem Bild Oskar Kokoschkas entgegenblickt, war von Beruf Jurist im k.k. Eisenbahnministerium. Doch dass es sich beim Porträtierten nicht einfach nur um einen einfachen österreichischen Eisenbahnbeamten handeln kann, erschließt sich dem Betrachter schnell. Tatsächlich galt das Interesse von Dr. Ludwig Ritter von Janikowski, so der Name des Gemalten, nicht seiner Beamtenlaufbahn1, sondern der „Welt des Geistes und der Literatur“2. Und…