Nach einer längeren Pause gibt es diese Woche wieder ein paar Blogbeiträge einer Reise von Tamara und Norbert – und zwar aus Istanbul, dem alten Konstantinopel. Nach einem gemeinsam belegten Unikurs im letzten Semester am Institut für Neogräzistik und Byzantinistik („Einführung in die Alltagsgeschichte des Byzantinischen Reiches”), wollten wir uns ansehen, was vom Byzantinischen Reich und seiner alten Hauptstadt noch übrig ist. Momentan ist nach…
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Karlsbad (Karlovy Vary) und Franzensbad (Františkovy Lázně)
Wie ich von den Lesern meines Blogs weiß, schätzen sie meine Reiseberichte besonders dann, wenn sie darin Tag für Tag den Reisefortgang verfolgen können. Dafür verzichten sie auch gerne auf informative Details. Das persönliche schlägt das akademische allemal. Von einem fünftägigen Ausflug nach Westböhmen drei Beiträge im Abstand von mehreren Wochen zu bekommen, ist tatsächlich nicht das gleiche Lesevergnügen. Ich gestehe, dass sich mein Blog…
Stift Tepl und Marienbad
Auf dem Weg von Pilsen ins westböhmische Bäderdreieck liegt das Prämonstratenser-Stift Tepl (Premonstrátský Klášter Teplá). Der gleichnamige Fluss mündet in Karlsbad in die Eger (Ohře). Die Besichtigung eines Klosters des Ordens meines Namenspatrons ist für mich Ehrensache. Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es eines der bedeutendsten Klöster Westböhmens, doch das Jahrhundert war ihm nicht wohlgesonnen. Das kommunistische Regime enteignete den Orden 1948 und…
Pilsen (Plzeň) mit Brauerei
Letzte Woche machte ich mit Tamara einen kleinen Ausflug nach Westböhmen. Das Zentrum Westböhmens ist die Stadt Pilsen. Die schnellste Route mit dem Auto von Wien aus wäre die Autobahn über Prag. Die kürzere und interessantere Route geht über Třeboň und Budweis. Da wir Prag und Budweis schon kennen, fuhren wir bei Budweis vorbei weiter nach Tabor und machten einen Zwischenstop bei Schloss Orlík an…
Kremsier (Kroměříž)
Als fürsterzbischöfliche Residenz war Olmütz immer auch besonders katholisch und kaisertreu. Nicht zufällig flüchtete der Wiener Hof im Revolutionsjahr 1848 ins sichere Olmütz, wo Kaiser Ferdinand schließlich zu Gunsten seines Neffen Franz Josef in der fürsterzbischöflichen Residenz auf den Kaiserthron verzichtete. Wäre damals nicht Dezember gewesen, hätte sich der junge Kaiser wohl auf dem Balkon der Residenz erstmals seinem Volk gezeigt. Vor seinem Rücktritt versuchten…
Olmütz (Olomouc)
Der Fluss Mährens ist die March, die dem Land auch seinen Namen gab. Das ist auf Deutsch weniger offensichtlich als im Tschechischen, wo Land und Fluss den gleichen Namen tragen: Morava. Die March fließt nach Österreich, wo sie in die Donau mündet. Anders in Böhmen, dessen größter Fluss, die Moldau, von Österreich wegfließt. Das ist ein Unterschied, der, denkt man über das Verhältnis von Böhmen…
Prag nach dem Lockdown und ein Denkmalsturz zum Nachdenken
Nach dem Ende des Lockdowns war ich Anfang Juli erstmals wieder in Prag. Den Urlaub hatte ich schon vor dem Lockdown gebucht und glücklicherweise wurde er gerade rechtzeitig zum Reiseantritt wieder aufgehoben. Diesmal waren Tamara und Neffe Luis mit dabei. Allen, die noch nie oder schon lange nicht mehr in Prag waren, sei vorweg gesagt: Eine bessere Zeit als jetzt wird dafür so schnell nicht…
Villa Tugendhat
Einen Ausflug über den ich unbedingt noch etwas schreiben möchte, ist die Besichtigung der Villa Tugendhat in Brünn Anfang Dezember. Die Villa steht in einem nördlichen Vorort von Brünn mit Blick auf die Altstadt. Wer mit dem Zug nach Brünn fährt – sehr zu empfehlen und äußerst günstig (zB mit dem Regiojet schon ab 7 EUR von Wien in eine Richtung) -, erreicht sie vom…
Caserta und Schluss
Jetzt muss ich zum Abschluss der Beiträge aus Neapel und der Amalfiküste noch ein Geständnis machen: Wir haben uns auf diese Reise nicht ordentlich vorbereitet. Ja, wirklich! Anders kann ich nämlich nicht entschuldigen, dass wir uns für das königliche Schloss in Caserta nicht einen ganzen Besuchstag vorgenommen haben. Zwar sind wir heute vor dem Abflug noch hingefahren – das Schloss liegt 35 km nördlich von…
Salerno (wieder mit Heiligen) und Paestum
Die Amalfitaner gehören nicht zur Provinz Neapel, sondern zur Provinz Salerno, das am Ausgang (oder Eingang?) der Küste gelegen ist. Darauf weisen sie einen auch mit besonderem Stolz hin. Sehr zu Recht, wie wir finden, denn auch uns hat Salerno, wo im 10. Jahrhundert die erste abendländische „Medizinschule“ gegründet wurde, gut gefallen. Sauber und von überschaubarer Größe ist Salerno ganz anders als das chaotische Neapel….